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Die Natur hat es so eingerichtet, dass jedes Baby mit einem bedingten Nestschutz auf die Welt kommt. Das funktioniert, weil unter der Schwangerschaft fortlaufend auch Abwehrzellen über die Nabelschnur, von der Mutter an das Kind übertragen wurden. Für ein paar wenige Monate nach der Geburt, hält dieser Schutz gegen Infektionskrankheiten an. Spätestens jedoch ab dem 6. Lebensmonat lässt der natürliche Nestschutz nach. Ab diesem Zeitpunkt muss man vermehrt mit Infekten rechnen.
Diese Infekte können sich als leichter Schnupfen entwickeln, jedoch auch Halsschmerzen oder Mittelohrentzündungen inklusive Fieber auslösen. Auch Durchfälle und Erbrechen, übermäßige Müdigkeit, oder Hautausschläge können natürlich durch eine Infektion ausgelöst werden.
Da spezielle Impfungen gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken, erst relativ spät gegeben werden, circa zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat, ist der Übergang zwischen Nestschutz und Immunisierung oftmals recht kribbelig. Auf gewisse Weise kann sich der Nestschutz im Einzelnen marginal verlängern, wenn die Mutter beispielsweise selber die Masern durchgemacht hat. Der reine Impfschutz der Mutter hält mitsamt Nestschutz allenfalls bis zum sechsten Monat.
Infekte sind für das Immunsystem wichtig
Für das Immunsystem von Babys und Kindern, ist jeder noch so kleine Infekt, wichtiges Lernmaterial. Denn nach dem Ende des Nestschutzes beginnt es damit, seine Arbeit erst aufzunehmen. Viren und Bakterien sind bis dahin für die körpereigene Abwehr des Babys völliges Neuland. Dabei sind bis zu 12 Infekte pro Kalenderjahr keine Ausnahme. Bis ins Schulalter übt das Immunsystem fleißig den Kampf gegen Bakterien und Viren.
Eine besondere Rolle spielen in diesem Fall auch die sogenannten Kinderkrankheiten. Ihre Bezeichnung verdanken sie dem Umstand, dass sie in der Vergangenheit derart verbreitet waren, so dass sie bereits meist im frühen Kindesalter durchlebt waren. Die meisten dieser Krankheiten werden durch Tröpfcheninfektion übertragen. Es braucht also keinen direkten Körperkontakt, um sich anzustecken. Ohne entsprechende Impfung sind die Ansteckungsraten also enorm.
Gegen die meisten Kinderkrankheiten gibt es jedoch heute eine Impfung. Dieser Umstand ist mehr als beruhigend, wenn man bedenkt, welche teils schwerwiegenden Spätfolgen (bis hin zum Tod) eine Infektion mit Krankheiten, wie den Masern, Mumps oder den Windpocken, haben kann. Wie die Krankheitsverläufe im Einzelnen aussehen können, haben wir in speziellen Beiträgen über die jeweilige Krankheit zusammengestellt.
Detaillierte Informationen (Ansteckung – Heilung) über die häufigsten Kinderkrankheiten
Darüber hinaus zählt man zu den Kinderkrankheiten noch die Röteln (nicht zu verwechseln mit den Ringelröteln), Mumps, das Dreitagefieber, Eiterflechte (Grindflechte), eine Pneumokokken-Erkrankung. Darüber hinaus die mittlerweile durch die Standardimpfung abgedeckten Krankheiten, wie Diphtherie, die infektiöse Kinderlähmung (Poliomyelitis), die Hirnhaut- und Kehlkopfentzündung (Hämophilus influenzae) und der Wundstarrkrampf (Tetanus).
Wie wichtig sind Impfungen gegen Kinderkrankheiten?
Da heute gegen die meisten Kinderkrankheiten eine Impfung möglich ist, wird kaum noch bedacht, wie unangenehm bzw. gefährlich eine Infektion mit den jeweiligen Krankheiten sein kann. Tatsächlich verlaufen die meisten Fälle relativ harmlos für die betroffenen Kinder, als auch die pflegenden Eltern. Jedoch können auch eher harmlos wirkende Masern – bei schwerwiegenden Verläufen (oder als Spätfolge) – bis zum Tode führen. Welche das im Einzelnen sind, kann man in den oben verlinkten Artikeln zu den jeweiligen Krankheiten nachlesen. Impfungen machen bei diesen Krankheiten nicht nur Sinn, sondern sind nicht ohne Grund Teil der Grundimmunisierung.
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